Jeder von uns kennt das - eine falsche Bewegung und schon zwickt und zwackt es überall. Unseren Pferden geht es nicht anders. Egal ob Freizeitpartner, Gelegenheits- oder Hochleistungssportler - Sie alle haben früher oder später mit Problemen des Bewegungsapparates zu kämpfen. Sei es durch einen Koppelunfall oder eine Über- oder Fehlbelastung. Meist sind die daraus resultierenden Probleme hartnäckig und bedürfen einer kompetenten Behandlung.
Warum braucht ein Pferd eine physiotherapeutische Behandlung?
Die Physiotherapie ist eine der ältesten Heilmethoden weltweit. Auch im Reitsport gewinnt sie mehr und mehr an Bedeutung. Die Pferdephysiotherapie sorgt für die Erhaltung und Wiederherstellung der natürlichen Gesundheit des Pferdes. Physiotherapeutische Behandlungen können aber auch der Prävention und Leistungsoptimierung dienen.
Früherkennung ist der beste Weg, um Schäden zu vermeiden!
Deshalb sollte jeder Reiter und Pferdebesitzer penibel auf Veränderungen am Bewegungsapparat seines Pferdes achten. Taktunreinheiten, Lahmen, den Rücken wegdrücken, Ohren anlegen, Zähneknirschen, Umspringen im Galopp oder Beißen beim Gurten zeigt ein Pferd nicht aus schlechter Laune, sondern weil es Schmerzen verspürt. Die Ausrede "das hat es immer schon gemacht!" ist dabei keine Entschuldigung. Vielmehr sollte hier nach der Ursache geforscht und diese behoben werden. Oft ist bei diesen Fällen eine physiotherapeutische Behandlung sinnvoll. Auch Schul-, Fahr- und Voltigierpferde sollten regelmäßig physiotherapeutisch behandelt werden, da sie besonderen Belastungen standhalten müssen. Da sie häufig nicht korrekt über den Rücken geritten werden, sind gesundheitliche Probleme wie Überlastungen durch einseitige Bewegungen, Muskelverspannungen, dicke Sehnen, Kissing Spines, Arthrosen, usw. vorprogrammiert. Um unsere Pferde gesund und fit bis ins hohe Alter zu halten sollten sie regelmäßig von einem Hufschmied, 1-2 Mal im Jahr von einem Pferdedentisten und bei Bedarf oder Befund von einem Pferdephysiotherapeuten behandelt werden.
Wann sollte ein Pferd physiotherapeutisch behandelt werden?
Rittigkeitsprobleme wie z.B. Kopfschlagen, Zungenfehler, Wegdrücken des Rückens, Schweifschlagen, Durchgehen, Steigen, Buckeln, ...
plötzlicher Leistungsabfall oder Verhaltensänderungen
Störungen des natürlichen Bewegungsablaufes wie z.B. ständige Taktfehler
muskuläre Verspannungen und Dysbalancen
vorausgegangene Verletzungen, Operationen, Erkrankungen